Jahresbericht 2022

Vorwort

Jetzt, im März 2023, wo wir diesen Jahresbericht schreiben, sind wir bereits mitten im Jubiläumsjahr. Tatsächlich, den Verein Rumpelhalde gibt es schon zehn Jahre lang! Nun berichten wir aber vom Vorjahr 2022. Dürfte nicht eigentlich erst nächstes Jahr der Jubiläumsbericht erscheinen? Zum Glück nein. Denn das Berichtsjahr 2022 ist auch das 10. Jahr der Rumpelhalde. Des Rätsels Lösung: man beginnt nie mit dem nullten Jahr und trotzdem feiert man erst, wenn ein oder eben zehn Jahre wirklich vorbei sind. Und zu feiern, gibts einiges: Das nach zehn Jahren drei der vier Gründerfamilien noch dabei sind (die Vierte ist ganz einfach zu weit weggezogen) oder das wir nun auch regelmässig eigenes Gemüse von der Rumpelhalde essen können oder das immer wieder neue Familien mit ihren Gestaltungs-Ideen zu uns stossen.

Natürlich wollten wir von Beginn an etwas Beständiges schaffen und trotzdem ist es keine Selbstverständlichkeit, dass unser Verein schon zehn Jahre alt ist. Zehn Jahre mit viel und auch körperlich strenger Arbeit, mit vielen Diskussionen zur richtigen Tierhaltung oder dem Zeitpunkt des Beginns der Heuete, mit bangen oder auch traurigen Momenten mit Krankheit oder Tod von Tieren und immer wieder mit dem Ringen, den richtigen Ton in den verschiedenen Chats zu treffen, in denen wir uns die tägliche Arbeit organisieren. Einer Arbeit, die bei den meisten neben Kinderbetreuung und bei allen neben eigenem Berufsleben in der Freizeit erfolgt – aber so viel gibt, so viel Lebensqualität, so viel Zugehörigkeit, so viele Begegnungen und Austausch so viel Freude und Hingabe! Das erzeugt eine grosse Dankbarkeit: Dass uns Grün Stadt Zürich die Weide seit zehn Jahren zu einem sehr guten Preis verpachtet, dass uns viele Gönnermitglieder immer wieder unterstützen, dass wir besucht werden, so viel Wohlwollen erleben und geschätzt werden von Nachbarn, Freunden, Kindergärten, Krippen, Schulen.

Jetzt aber zum 10. Rumpelhaldenjahr. Im Rückblick eingeflochten sind Referenzen auf alle neun bisherigen Jahre.

Rückblick 2022

Der Januar beginnt mit Diskussionen: erhalten unsere Schafe – Bonita mit Böckli Verdi, Delana mit Alva und Kalinka, Rosa mit Tochter Juli und Graziella mit der kleinen Minnie – zu viel Heu oder liegt es an der Heu-Qualität? Hintergrund ist die Beobachtung, dass öfters morgens die Heuraufe noch gut gefüllt ist, die Schafe jedoch davorstehen und blöken. Am 10. Januar hats geschneit über Nacht. Die Schafe können deshalb auf die Weide und gehen ab wie die Raketen. Die Kleinen machen dabei riesige Luftsprünge vor Freude! Ausmisten wäre angesagt: das Stroh quillt bereits aus allen Ritzen des Innenstalls und das Trinkgefäss scheint merklich tiefer gelegt. Beim Auseinanderhacken des Mists auf geht sogar eine Mistgabel kaputt, so kalt ist es!

Der Januar beginnt ruhig und – man glaubt es kaum – kalt! Manchmal friert das Wasser der Kaninchen bis zum Mittag schon wieder ein und wir müssen mit warmem Wasser drei Mal am Tag hoch zum Stall und den Eisblock im Gefäss auftauen.

Jahresrückblick 2019

Ganz so kalt ist es nicht, aber die Kaninchen niesen. Wir erkundigen uns: Thymian oder Oregano, aromatische Kräuter mit ätherischen Ölen werden empfohlen. Material für Reparaturen am Stall ruft nach Arbeit, aber auch wir sind etwas reduziert: einige sind krank – die x-te Coronawelle lässt grüssen – und andere erholen sich von einer Operation. So passiert es auch einmal, dass die Schafe und Kaninchen mit offenen Türen übernachten – wir haben Glück, der Strom ist an, wir aber müssen uns an der Nase nehmen. An der Nase nehmen müssen wir uns auch wegen des Heus; das oben genannte Problem ist noch nicht gelöst: die Schafe lassen nach wie vor grosse Mengen an Heu zurück! Wir diskutieren Kraftfutter als Alternative; die Qualität des Heus überzeugt uns nach wie vor nicht.


Anfangs Februar wird ein Pfosten des Fix-Zauns ersetzt. Dominik und Peter reparieren den Zaun so, dass man kaum mehr sieht, was hier im vergangenen Juli passiert ist.

Jeder in unserer Nähe wird sich jedoch noch lange erinnern an diese Sturmnacht vom 13. Juli! Die meisten erwachen vom Lärm des Gewitters, des Hagels, der Sturmwindwalzen … Doch wie sieht es am Morgen danach aus? In Teilen des Waldes, gross wie Fussballfelder, liegen alle Bäume übereinander, entweder geknickt oder entwurzelt, es gibt kaum ein Durchkommen! Die Bäume haben die Bienenstöcke um wenige Zentimeter verfehlt und auch sonst liegen diverse Bäume an mehreren Stellen im Rumpelhaldenzaun. Wie durch ein Wunder sind die Tiere und Ställe unversehrt.

Jahresbericht 2021

Nun klappt’s endlich mit Ausmisten – das Resultat, der umgesetzte Kompost ist gut sicht- und vor allem riechbar! Hoffentlich wechselt der Wind bald wieder, es ist nämlich nicht ganz einfach, den Geruch unter Kontrolle zu bringen. Ob sich die beiden Auen Delana und Rosa deshalb streiten? Immer und immer wieder geht Rosa auf Delana los.
Rangkämpfe tragen auch die Kaninchenböcke, die bei einer Rumpelhaldenfamilie im Garten leben, aus. Da kann es auch mal blutig zu- und hergehen. Am nächsten Tag sind sie jedoch wieder ein Herz und eine Seele. Bonita aber erkrankt ernsthaft. Die Tierärztin stellt starken Wurmbefall fest. Die Leberwerte sind ebenfalls schlecht und sie leidet an einer ausgeprägten Blutarmut. Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns schliesslich für eine Bluttransfusion vor Ort: Rosa spendet Blut für Bonita. Sie erholt sich jedoch nur langsam, ist immer noch sehr dünn und schlapp. Sie lässt sich sogar streicheln, obwohl Bonita sich sonst nicht gerne berühren lässt.
Wir kommen an unsere Grenzen. Harzige Diskussionen erschweren unsere Entscheidungsfindung: wie füttern, was unternehmen? Eine kurzfristig einberufene Sitzung hilft und wir sprechen uns für eine Zufütterung aus. Bei den Bienen läuft es auch nicht besser: In das Jahr gestartet sind wir nur mit drei Völkern, im Februar mussten wir feststellen, dass auch unser Linsen-Volk den Winter nicht überstanden hat.


Diese starten wir gleich am 1. März. Die Grossen werden in der Raufe gefüttert, die Kleinen mit Kindereimer. Ein fixer Plan mit genau eingestellten Mengen an Kraftfutter muss dabei eingehalten werden. Daneben beginnt das regelmässige Wiegen der Lämmer, welches gar nicht so einfach ist. Eine weitere Anschaffung, eine Kranwaage, macht uns das Leben leichter. Die genaue Diagnose von Bonita erreicht uns zum Schluss: sie hatte eine leichte Anaplasmose (eine parasitäre Infektionserkrankung, die durch Anaplasma Arten hervorgerufen und von Zecken übertragen wird) und Lungenwürmer. Wir haben extrem viel dazugelernt in diesen Tagen. An diesen Herausforderungen aber wachsen wir. Beobachtungen unserer Tiere sind das halbe Leben!
Froh sind wir in diesem Jahr auch um Beobachtungen aus der Nachbarschaft, so ist ein Rabenangriff auf die Kaninchen gemeldet worden. Lea kann nach sofortiger Kontrolle zum Glück Entwarnung geben. Ebenso froh sind wir um den Hinweis, dass in der Nähe des Freibads Allenmoos ein Kaninchenzuhause mit viel Auslauf neue Böcke sucht. Zwei unserer Kaninchenböcke ziehen denn auch dorthin und leisten einem einsamen Kollegen Gesellschaft. Ebenfalls Gesellschaft leisten einige vorwitzige Mäuslein unseren Kaninchendamen; sie dürfen sogar aus dem Schälchen fressen … Wir ernten Winterportulak und Nüsslisalat, während die Schafe und auch die Kaninchen nebst den üblichen Stechpalmen (nicht zu verwechseln mit Kirschlorbeer!) auch Eschenäste zum Schälen erhalten.
Auf der langgestreckten Kaninchenweide wird Heu gerecht, vertikutiert und zum Teil Kompost ausgebracht. Dabei kann man sich an Schlüsselblumen freuen und das frisch zurechtgemachte Hochbeet bewundern. Am 25.3. schreckt uns die Meldung eines Wolfsrisses auf: per SMS erfahren wir, dass in Bonstetten 25 Schafe gerissen worden sind. Die Bienen bekommen ihre erste richtige Kontrolle und werden wie jedes Jahr mit Futterteig für den reibungslosen Frühlingsstart aufgepäppelt. Ende März müssen wir Momos Krallen schneiden, da er nicht mehr viel raus will oder mag, sind sie zu lange geworden.

Da das Jahr kalt, nass und mit unüblich viel Schnee beginnt, können wir eine geplante Begehung mit Michael Thalmann (ehemals Grün Stadt Zürich), erst kurz vor Ostern durchführen. Sein OK für eine zukünftige Pacht und damit unsere geplanten Arbeiten erreicht uns am Mittwoch, 27. März, am Gründonnerstag, dem 28. März beginnen die Arbeiten und zwar rasant: Trotz nasskaltem Wetter entrümpeln wir den Stall, schneiden Büsche und Bäume zurück, misten aus, planen kleine Umbauten innerhalb des Stalls, versuchen, Brennnesseln zu roden … Karfreitag ruhen wir und die Arbeiten, doch Samstag und Sonntag wird weitergearbeitet. Nachher ist die Weide und der Stall kaum wieder zu erkennen, beziehungsweise, er ist überhaupt wieder zu erkennen, nach Jahren des Einwachsens, inklusive des mit Steinplatten belegten Vorplatzes, von dem niemand mehr eine Ahnung hatte.

Aus dem ersten Rumpelhaldenjahr März 2013

Der 1. April erweist seinem Namen alle Ehren: am Morgen fotografieren wir den von Blüten überquellenden Schwarzdorn beim Kaninchenstall, am Abend ist der derselben Ort voller Schnee!

Am 4. April kommen dann endlich die Schafe – leider ohne kranke Stampfi – und werden zahlreich und freudig begrüsst von Nachbarn und Rumpelhaldenfreunden. Unsere Schafe 2014: Bonita und Mutter Lilie, Kaya mit ihren Zwillingen, Löwenzähnli und Tochter Flöckli. […] Und dann – welch Überraschung – erreicht uns die Meldung Ende März, dass ein schwarzes Lamm geboren worden ist: Bonita – «die Schöne und Gute». Schwarze Lämmer sind ein sehr seltenes Ereignis bei Spiegelschafen, nur ungefähr jedes Hundertste kommt schwarz zur Welt. Welch Glück, dass es die Tochter von Lilie, eines unserer Schafe ist!

April 2014, Ankunft der Schafe aus Wernetshausen zu Beginn des 2. Rumpelhaldejahres

Unsere fünf Lämmer vom letzten Herbst 2021 nehmen stetig zu und entwickeln sich prächtig, sowohl unsere kleinste, Minnie, als auch unser anfängliches Sorgenlamm Alva. Dies kann auch eine ukrainische Familie bestätigen, die uns eines Abends besucht; sie ist ganz hingerissen von den Tieren – eine erwünschte Ablenkung von ihrem schwierigen Alltag mit auseinandergerissener Familie im Krieg. Am 9. April beginnen wir mit dem Weidegang der Schafe. Alle, die Zeit haben, kommen hoch zu diesem Ereignis, das jedoch zunächst nur kurz dauert: die Tiere müssen ihre Verdauung langsam auf die proteinreiche Grasverpflegung umstellen.
An einer weiteren Rumpelhaldensitzung werden die Verantwortlichkeiten unter den Aktivmitgliedern besser verteilt. Was schon immer unausgesprochen verteilt war, wird so gelassen, aber besprochen und festgehalten. Wir sind froh, dies wieder ganz normal bei einem Treffen durchführen zu können! In den Ferien greift wie immer der traditionell ausgeklügelte Ferienplan; auch die Rumpelhalde-Kaninchen-Böcke in Nachbarsgarten müssen versorgt werden. Die Schafe sind derweil schon fast den ganzen Tag draussen auf der Weide und die Bienen erfreuen sich an den blühenden Obstbäumen. Ende April ernten wir sogar schon frische Erdbeeren von der Rumpelhalde!


Im Mai 2017 sind unsere Lohkaninchen zu uns gekommen. Im entsprechenden Jahresbericht steht:

Am ersten Mai-Wochenende kommen die Kaninchen: drei hübsche junge Lohkaninchen aus Seebach. Mit viel Tatkraft machen sich die Kaninchengruppen-Kinder tags darauf eifrig daran, das Aussenge – hege mit Nischen und Verstecken für die Kaninchen zu gestalten. Es regnet in Strömen, als die drei Kaninchen ihr Aussengehege erstmals erkundigen. In den ersten Wochen haben wir leider viele Probleme mit dem elektrischen Zaun. Bald schon merken wir, dass wir nicht den Schafviehhüter nehmen können und steigen auf unseren ersten mobilen Viehhüter von 2013 um.

Mai 2017

Mit den elektrischen Geräten ist es auch 2022 manchmal trickreich, nicht zu nah am Kaninchenzaun mähen, die Zaungriffe am richtigen Ort einhängen…, alles will gelernt sein. Und manchmal geht auch bei den Tieren etwas schief: Delana putzt die letzten «Brösmeli» aus dem Brotkübel auf der Weide und bleibt prompt mit dem Hals im Kübel hängen. Panisch rennt sie davon, doch sie kann sich befreien und ein Rumpelhaldenmitglied kann sie beruhigen. Passiert ist zum Glück nichts. Zecken jedoch lassen sich nicht einfach abschütteln. Zuweilen müssen wir bei den Schafen einige entfernen, bei kürzerem Pelz wären sie immerhin einfacher zu erkennen. Nun gilt es auch, die Zeckenprophylaxe durchzuführen, mit einer davon übertragenen Krankheit haben wir und Bonita ja schlechte Erfahrungen gemacht. Kurz nach Mitte Mai ist es bereits so heiss, dass wir die Schafe über Nacht draussen lassen – und zwar mehrere Nächte hintereinander. Jetzt hätte das Grünwerk Heu, nur interessiert uns das jetzt nicht mehr, denn für die eigene Heuernte im Juni muss Platz geschaffen werden im Unterstand.
In den neu gezimmerten Hochbeeten können bereits Wintersteckzwiebeln und Radieschen geerntet werden. Dabei jedoch geachtet werden, dass die Rüebli die dazwischen wachsen, nicht mitgezupft werden.
Nicht gezupft sondern geschert wird die Wolle der Schafe: Schafschur steht an! Nun kann der Sommer kommen! Doch herrjemine: wie sehen denn die Damen aus: «es bitzli blutt schoo»! Und ausgerechnet dann gewitterts am Abend und sie müssen in den Stall. Die Schafschur ist auch auf unserer Gewichts-Messreihe von Alva zu sehen. Vorher war sie extrem geradlinig, in dieser Woche hat sie stagniert. Rund ein Kilo war ihre Wolle schwer! Die Heuwiese müssen wir früh beweiden dieses Jahr und können nicht heuen deshalb: wir merken, dass wir viele Tiere haben und alle bereits viel Gras fressen. Schön ist es, wenn Aktivmitglieder zwar umziehen, aber ganz in die Nähe: dann bleiben sie dabei, z.B. Selina.
Und die Bienli: die Schwärmen bei den Nachbarimkern, ein Volk ist Drohenbrütig (und stirbt leider somit) und ein Jungvolk zieht bei uns ein. Der Bienen-Monat ist also durchwachsen … Pech hat auch Ufuk, eine unserer Rumpelhalde-Imkerinnen. Sie muss wegen einer starken allergischen Reaktion auf einen Bienenstich notfallmässig ins Spital. Das Imkerinnen-Team ist damit leider für dieses Jahr auf Zwei dezimiert.


Im Juni ist jetzt Erntezeit der Kefen – auch rund um die Heuernte wird diskutiert. Wir sind unsicher, eigentlich sollte man ja bis zum 15. des Monats warten. Am 13. mögen wir nicht länger zuwarten: mit Balkenmäher und Sense geht’s dem langen Gras an den Kragen. Wir können nicht so viel mähen dieses Jahr, da es viele Tiere sind, zum Glück haben wir jeweils ganz hinten gegen den Friedhof noch eine Wiese, die wir mähen dürfen. In aller Eile wird der Heu-Doodle aufgesetzt für Zetten, Wenden und Einbringen des Heus. Da heisst es dann einige Vormittage früh aufstehen und je nachdem vor der Arbeit noch eine oder zwei Weiden wenden – und das mitten in der Stadt! Am 17. Juni ist bereits das ganze Heu eingebracht. Dieses Jahr hat keine Schulklasse geholfen, wie sonst jeweils immer – und das hat man gemerkt! Einige Rumpelhalden-Kinder müssen dafür umso mehr anpacken. Nach der Heuernte geht’s gleich mit den hauseigenen Zucchetti weiter.

Ein spezieller Schreckmoment dann, als die Stadtpolizei anruft: «Ihre Schafe rumpeln auf der Käferholzstrasse». Nun, Gott sei Dank haben sie nur einen Spaziergang auf der Käferholzstrasse unternommen bis zu einem Garten an der Anton-Higi-Strasse und sich dafür auch noch die verkehrsruhige Zeit ausgewählt. Mit tatkräftiger Mithilfe der Polizisten und einiger Rumpelhalder gelingt’s dann aber, die Schafe zurückzutreiben. Unsere Schlitzohren hatten sich durch einen kaputten Maschendrahtzaun durchgedrückt.

Ein denkwürdiges Ereignis im Juni 2016

Gewitter treiben uns dieses Jahr häufig auf die Weide, um die Schafe in den schützenden Stall zu bringen. Dabei beobachten wir Momo, unser Kaninchen-Sorgenkind, weil er Schuppen hatte, putzt andere Kaninchen und wird von ihnen geputzt, z.B. von Caramelli, es ist allerliebst zum Beobachten. Unsere Feuerschale ist heiss begehrt: immer wieder mal wird sie ausgeliehen für unterschiedliche Events: diesmal soll es das Bula sein, das Pfadibundeslager.
Ein Flugling komplettiert nun unsere vier Bienenstöcke. Dafür wird ein Teil eines Volkes quasi umquartiert und verstellt. Am neuen Standort wird die Königin mit ihren Arbeiterinnen gestellt. Am Ursprungsstandort mit einigen zurückgelassenen Waben mit Brut und Eiern kommen die fliessigen Sammelbienen ins leere zu Hause. Da dort keine Königin mehr wartet, ziehen sie sich geschwind eine neue Königin nach. Ein Honigertrag ist aber auch dieses Jahr nicht in Sicht nach dem trockenen Frühling.

Anfangs Juni ist es so weit: zwei Bienenschwärme werden aus dem Aargau auf die Rumpelhalde gezügelt! Alle freuen sich auf die Erlebnisse und Herausforderungen, welche die neuen Rumpelhaldenbewohner mit sich bringen. Flugs wird auch unser Logo erweitert: modular aufgebaut ergänzt ein weiterer «Stempel» mit einer Biene das Spiegelschaf und den Schriftzug Verein Rumpelhalde.

Im Juni 2016 sind einige zehntausend sechsbeinige Tiere bei uns eingezogen

Der Juli verläuft auch ruhig. Wir beobachten unsere sieben Schafe als Mähmaschinen, legen das Rumpelhaldenfest nach zwei Pandemiejahren auf den 2. Oktober fest, Pediküren unsere Schafe, beobachten Momo, wie er alt und älter wird und ob er noch auf die Schlafbox springen kann. Unser neues Diskussionsthema lautet: wie organisieren wir einen Schafbock-Besuch, ohne dass Bonita trächtig wird?

Auch wenn der Frühling sonst so surreal begonnen hat, so verläuft der Bienenfrühling äusserst erfolgreich. Schon Anfang Mai haben wir viel eingelagerten Honig … Mit hellem Blütenhonig schliessen wir diesen warmen und ausserordentlich sonnigen Wonnemonat Mai ab … Im Juli kann die erste Honigernte in Gläser abgefüllt werden und schliesslich: Der August verläuft sehr ruhig wie überhaupt die ganzen Sommerferien. Eine zweite Honigernte kann eingebracht werden. Wir schreiben daraufhin für Gross und Klein wieder den Honigetikettenwettbewerb aus. Wie schon zwei Jahre zuvor kommen tolle Einreichungen an und eine externe Jury aus Imker*innen darf sechs Gewinner*innen küren.

Sommer 2020

Im August gibt es Buschbohnen zu ernten. Momo geht es nun leider rapide schlechter, so werden wir uns einig, dass wir ihn nicht mehr länger leiden lassen wollen. Aber noch bevor wir uns treffen und das Prozedere besprechen können, stirbt Momo eines Nachts. Wir sind traurig, aber eigentlich ganz froh, ist er gestorben, bevor wir ihn einschläfern mussten. So konnte er «zu Hause» sterben.
Unsere Aussichtsbank ist kaputt, wer auch immer sie geschlissen hat: Wir flicken sie wieder für die Allgemeinheit. Als neue Aktivmitglieder dürfen wir Silvana und Jonas mit Familie begrüssen. Eine weitere Familie verbringt einen Schnuppernachmittag auf der Rumpelhalde. Florin und Stefania hingegen ziehen definitiv ins Wallis und treten deshalb aus dem Verein aus.

Anfang September folgt dann die Extrasitzung fürs Rumpelhaldenfest. Zwar soll dieses nicht ganz so aufwändig werden wie die Ausgabe von 2018:

Das Fest-Wochenende vom 8./9. September wird intensiv: am Samstagvormittag kommen rund 80 Mitglieder des Verbunds Lebensraum Zürich auf ihrem alljährlichen Grünumgang bei uns vorbei. Sichtlich beeindruckt vom regen Treiben auf der Rumpelhalde, löchern die Teilnehmenden alsbald die am Rundgang teilnehmenden Rumpler mit Fragen. Am Nachmittag folgt der obligate Clean-Up-Day mit einer kleinen motivierten Truppe. Die über 80 Honiggläser werden abgefüllt und beklebt. Am Sonntag steht dem Rumpelhaldenfest Ausgabe Nr. 6 nichts mehr im Wege: Der Apérotisch mit Brennnesselquiche, Spitzwegerichstrudel und Hirnibräu, um nur einige Highlights zu nennen, ist legendär wie immer … Das Bingospiel, bei welchem die Kaninchen durch frei gewählte Leitersprossen hindurch ihren Namen selbst «wählen» können, macht es spannend: Mischa und Sternli machen schliesslich das Rennen. Gegen Abend feiern wir bei einem gemütlichen Lagerfeuer mit Suppe den Abschluss des Festwochenendes. Am Montag darauf findet eine Sonderausgabe des Knabenschiessen zum ersten Mal auch bei uns auf der Rumpelhalde statt. Mit Luftgewehr, Munition und Gehörschutz ausgerüstet wird um den Titel des Schützenkönigs bzw. der -königin gekämpft.

September 2018

Ungewohnt früh in diesem Jahr wirft der Apfelbaum «Borsdorfer» seine bereits verfärbten Blätter ab. Abgestorben ist er nicht. Bleibt abzuwarten, was im nächsten Frühling passieren wird. Wieder einmal steht ein arbeitsreiches Wochenende an: der Mist wird umgeschichtet, Kompost verteilt und der Ausgleichsstreifen mit unserem «Schauenberger»-Kirschbaum wird entbuscht.
Die Diskussion um Rosas Verhütung geht in die zweite Runde: hormonelle Verhütung, Abtrennung, in die Ferien schicken? Nach langem Hin und Her entscheiden wir uns fürs Abtrennen mit einen weiteren Schaf.
Doch zuerst steht die Metzgete an. Die vier Jungtiere Verdi, Kalinka, Alva und Minnie werden gegen Ende September zum Schlachten auf kurzem Weg ins Tierspital gefahren. Drei Tage später erhalten wir bereits das vakuumierte Fleisch. Es wird verteilt bzw. zum Selbstkostenpreis unter den beteiligten Familien verkauft.
Schreibt man Schäfli oder Schöfli? Und Guetzli oder Güetzli: selbst die Urschweizer:innen im Verein sind sich nicht ganz einig – Hauptsache die Chrömli für das Rumpelhaldenfest werden guet!

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Mit dem 2. Oktober ist der Morgen des Fests da und es regnet – in Strömen! Wir spannen Blachen über die Spendentischen und den Nussbaum-Stand: doch pünktlich aufs Fest hin hört der Regen auf. Wieder einmal und nicht zum ersten Mal – Glück gehabt! Das Fest wird schön und erstmals werden frisch gesammelte Baumnüsse in Zucker geröstet. Dank guten Rumpelhaldenfest-Einnahmen und Mitgliederbeiträgen haben wir etwas Geld auf der Seite, welches wir allerdings auch brauchen werden, sobald zum Beispiel ein neuer Zaun fällig wird oder ein Zuchtbock eingeladen wird. Am 11. Oktober ist es soweit, Robby, ein bereits etwas älterer erfahrener Bock, hält Einzug. Delana und Bonita werden nun wie geplant abgetrennt vom Rest der Herde und auf die Heuwiese gebracht. Da steht auch schon der Heuwagen als Unterstand bereit. Darüber steht im Bericht von 2015:

Das Jahr beginnt mit einem Fund: Eine Familie aus Turgi hat einen ca. 100-jährigen alten Heuwagen ausgeschrieben, den sie uns gerne geben würden. Wir hätten gerne einen mobilen Unterstand für die Schafe, damit sie Schatten haben, wo Weidestücke ohne Bäume sind. Abholen müssen wir den Wagen allerdings schon selbst. Mit Hilfe von Brogers und einem Lastwagen vom ERZ geht das gut. Durch den Wald wird der Heuwagen dann im Schneetreiben mit vereinten Kräften von einigen jungen und älteren Rumpelhaldern geschoben, bis er auf der Weide zu stehen kommt. Schön sieht er aus! Allerdings ist er nicht ganz einfach zu bewegen auf der holprigen Winterweide … So bleibt er als schmuckes Stück vorderhand hier stehen.

Jahresbericht 2015

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Bis heute übrigens hält er diesen Stammplatz – mit Ausnahme von ein paar Heufahrten jedes Jahr und eben dem diesjährigen Bockbesuch. Der Herbst ist definitiv da. Die Bäume rund um den Stall werden stark zurückgeschnitten, einige gefällt. Ein Teil des Heus ist schwarz geworden: Urin von einem Tier? Zu feucht eingefüllt? Dach undicht? Wir wissen es nicht, müssen es aber natürlich auf den Mist werfen.


Im November hauen die Schafe ab! Nicht alle zwar, aber Graziella sollte Delana ablösen und da packen die drei die Gelegenheit beim Schopf! Mit ein paar rasch alarmierten Rumpler:innen lassen sie sich jedoch wieder alle an ihren Ort zurückbringen. Bonita weilt nun zusammen mit Graziella auf der hinteren Kaninchenweide. An ihren Ort bringen müssen wir auch Äste und Stämme der gefällten und geschnittenen Bäume; dies dauert mehrere Wochen. Im Stall sind plötzlich alle Nüsse weg, die wir in einem Fixleintuch aufgehängt hatten: wir haben anhand der Spuren die Mäuse in Verdacht. Das Dach des Stalls ist nicht mehr ganz dicht, Niklaus behebt es für den Moment, aber Wellblech hält nicht ewig. Mitte November wird Robby von Dominik und Christine nach Hause gefahren mit einem Anhänger vom Waidhof. Der Heuwagen kommt an seinen alten Ort zurück und die Herde wird wieder vereint. Ausgemistet wird grad auch noch, alles am selben Tag.

Eine letzte Reminiszenz aus dem ersten Jahresbericht 2013:

Für November planen wir noch einen Erntedank, es wird ein Räbeliechtliumzug mit vielen Kindern vom Quartier rund um die Weide, mit Schnitzen und allem rund herum und bereits wieder – Schnee, am 22. November. Ja, die Schafsaison ist vorbei, am 30. November holt Kurt die Schafe für den Winter wieder zu sich. Wir sind etwas traurig, aber freuen uns bereits auf die nächste Saison!

November 2013

Im Dezember 2022 findet statt eines Räbeliechtliumzugs die erste Montag-Abend-Klauenschneid-Glühwein-Party mit Gritibänzen statt. Und dann wird die Rumpelhalden-Spinnerei in Betrieb genommen; Annemarie und Lea lassen sich in die Kunst des Spinnens einführen! Noch einmal in diesem Jahr spannt uns Caramelli auf die Folter: er ist weg; nicht im Stall, nirgends, überall gesucht. Zwei Stunden später jedoch höckelt er da, wie wenn nix gewesen wäre: Schlaumeier!
Die Schafe machen einen Winterwunder-Spaziergang im Schnee; weiss wie schnee und wunderschön sind auch die Felle der vier Jungtiere, welche wir haben gerben lassen.
Wir tauschen uns darüber aus, welches Grünzeug wir Schafen und Kaninchen über den Winter zum Fressen geben können. So klingt das 10. Rumpelhaldenjahr friedlich aus.

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Der Verein Rumpelhalde besteht aus 13 erwachsenen Aktivmitgliedern und 19 Aktiv-Kindern.

Wir danke allen Unterstützern, Spender:innen und Gönner:innen